F wie... Farbenlehre

Marketing ABC

Schon gewusst? Menschen entscheiden in weniger als 90 Sekunden, ob sie ein Produkt mögen oder nicht. Dabei beruht diese Entscheidung zu 90% einzig und alleine auf der Farbe! Welche Grundlagen der Farbenlehre sich dahinter verbergen und wie Sie diese in Ihrer Marketingkampagne berücksichtigen können, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag!

Grundlagen der Farbenlehre

Was ist Farbenlehre?

Farbenlehre umfasst sowohl die Wissenschaft der Farbe, als auch die Kunst Farben zu nutzen. Die Anfänge der Farbenlehre reichen bis ins Mittelalter zurück. Von Leonardo Da Vinci über Newton und Johann Wolfgang von Goethe, alle haben versucht ein System in die Farbvielfalt zu bringen. Ihre Überlegungen und Feststellungen bilden bis heute die Grundlage für alle darauffolgenden Farbtheorien.

Der Farbkreis

Der Farbkreis ist ein Ordnungssystem für Farben. Hierbei werden die Farben, wie der Name schon sagt, kreisförmig angeordnet, und bilden die Grundlage für viele Farbkompositionen. Dabei gibt es verschiedenen Versionen des Farbkreises, welche sich in der Unterteilung der Farben nach verschiedenen Aspekten unterscheiden. Eine der bekanntesten Versionen ist der Farbkreis nach dem Schweizer Künstler Johannes Itten. Dieser besteht aus 12 Farben, welche man in Primär-, Sekundär-, und Tertiärfarben unterteilt. Die Primärfarben bilden die Grundlage und umfassen die Farben Rot, Gelb und Blau. Mischt man jeweils zwei dieser Grundfarben in einem 50:50 Verhältnis, erhält man die Sekundärfarben Grün, Orange und Violett.  Dadurch, dass Sekundärfarben weder Weiß- noch Schwarzanteile enthalten, entfalten diese ihre komplette Leuchtkraft. Die Tertiärfarben werden erzeugt, in dem die Primärfarben mit den Sekundärfarben gemischt werden. So ergeben sich viele weitere Farben des Farbkreises wie zum Beispiel Purpur und Türkis. Hierbei handelt es sich um gebrochene Farben, das bedeutet ihre Strahlkraft ist vermindert. Dennoch sind Tertiärfarben die am häufigsten in der Natur anzutreffenden Farben.

Farbenlehre

Farbnuancen

Allerdings ist das uns bekannte Farbspektrum nicht bereits mit 12 Farben vollendet. Um noch weitere Farbvarianten zu erzeugen, bedient man sich an den Mitteln Tönung, Schattierung und Töne. Bei einer Tönung wird einer der Farben aus dem Farbkreis Weiß hinzugefügt, um so einen neuen Farbton zu erzeugen. Indem man zu Rot, Weiß hinzufügt, entsteht so zum Beispiel Rosa. Fügt man Anstatt Weiß, Schwarz zu dem Rot hinzu, entsteht die Farbe Burgunderrot. Dies nennt man eine Schattierung. Mit dem Hinzufügen von schwarz und weiß gemeinsam, entsteht wiederum eine neue Farbe. Dieses Mittel zur Erzeugung einer neuen Farbnuance nennt man Ton. Hierbei wird der ursprüngliche Farbton abgedunkelt und lässt die Farbe weniger intensiv erscheinen.

Farbmischung

Neben dem Prinzip des Farbkreises und dem Einsatz der verschiedenen Nuancen, gibt es auch noch andere Systeme der Farbmischung. Grundlegend lassen sich die beiden folgenden Farbsysteme unterscheiden: Das additive Farbsystem und das subtraktive Farbsystem. Das Additive Farbsystem (RGB- Farbraum) umfasst die Primärfarben des Lichts, Rot, Grün und Blau, welche übereinander gelagert werde. Hierbei wird Licht, unterschiedlicher Wellenlänge, mit einander addiert. Je nach Intensität können so alle erdenklichen Farbmischungen erzeugt werden. Die Grundfarben der subtraktiven Farbmischung (CMY- Farbraum) sind Gelb, Magenta und Cyan. Bei diesem Farbsystem entstehen neue Farben, in dem aus vorhandenem Licht das Licht einzelner Spektralfarben herausgefiltert wird. Dies gelingt entweder durch Farbfilter oder durch Farbpigmente.

Marketing und Farbenlehre?

Nachdem Sie nun die Grundlagen der Farbenlehre verstanden haben, fragen Sie sich womöglich was das mit Ihrer nächsten Marketingkampagne zu tun hat?! Hier kommt die Antwort:

Farben haben eine psychologische Wirkung auf jeden von uns und prägen maßgeblich den Wiedererkennungswert einer Marke oder eines Produkts! Je nachdem welche Farbe Sie für Ihr Logo, Ihre Flyer oder Plakate wählen, wird dieses visuell stärker wahrgenommen als ein anderes. Rot ist beispielsweise unter den beliebtesten zwei Farben aller Menschen. Es wirkt kraftvoll und lebendig, aber auch alarmierend. Solche Assoziationen und Einordnungen gibt es für jede Farbe, welche das genau sind, erfahren Sie hier.

Je nachdem, was Sie für ein Unternehmen sind oder welches Produkt Sie vermarkten wollen, gilt es deswegen die einzelnen Wirkungen der Farben zu berücksichtigen, bevor Sie sich für eine entscheiden. Wenn Sie für Ihr Logo oder Ihre Werbemittel mehrere Farben verwenden möchten, sollten Sie neben der Wirkung der einzelnen Farben, auch die gesamte Farbkomposition gut bedenken. 

Hierfür gibt es folgende 3 Einordnungen:

1. Komplementärfarben

Komplementärfarben liegen sich im Farbkreis gegenüber. Sie bilden einen starken Kontrast und können somit ein Bild hervorstechen lassen und klar von anderen abgrenzen.

2. Analoge Farben

Farben, die im Farbkreis nebeneinander liegen werden Analoge Farben genannt. Diese sind besonders angenehm für das Auge und unterstützen sich gegenseitig.

3. Triadische Farben

Triadische Farben sind gleichmäßig im Farbkreis verteilt. Zeichnet man ein Dreieck innerhalb des Kreises, zeigen die Ecken jeweils auf die entsprechenden Farben. Bei einem solchen Farbschema liegt die Besonderheit darin, dass es sowohl einen visuellen Kontrast, als auch gleichzeitig eine Harmonie erzeugt. Das gesamte Bild sticht heraus, indem jedes einzelne Element betont wird.

Print vs. Digital

Nachdem Sie sich für ein Farbschema entschieden haben, mit dem Sie ihre nächste Marketingkampagne umsetzen wollen, gilt es nur noch eines zu beachten: Soll das Logo oder das entsprechende Werbemittel Digital oder als Print umgesetzt werden? Im Abschnitt Farbmischung haben Sie bereits den Unterschied zwischen additiver und subtraktiver Farbmischung gelernt. Dies beschreibt die Grundlage zur Unterscheidung zwischen Print und Digital in der Umsetzung der Marketingkampagne.  Bildschirme, Projektoren und Fernsehgeräte nutzen den RGB Farbraum. Deswegen ist es wichtig, wenn Sie Ihr Logo bei Facebook, Twitter oder Instagram posten, auch die Farbwerte des RGB- Modells zu verwenden. Anderenfalls erhalten Sie eine andere Farbe, die zum Beispiel trüber ist, als die des eigentlichen Logos. Wenn Sie sich allerdings entschieden haben, ihr Logo beispielsweise auf einen Flyer oder ein Plakat zu Drucken, sollten Sie die Farbwerte des CMY(K)-Modells verwenden. Da Drucker mit der subtraktiven Farbmischung arbeiten, würden RGB- Farbwerte auch hier zu einer anderen Farbe führen und zusätzlich große Kosten mit sich bringen, wenn die gesamte Kampagne nochmal gedruckt werden müsste.

Fazit

Wie sie sehen, ist die Farbenlehre nicht nur für Künstler ein unverzichtbares Werkzeug. Bei jeder Marketingkampagne, jeder Website und jedem Logo müssen Inhalt und das Design optimal aufeinander abgestimmt sein. Farben kommunizieren ohne Worte auf einer emotionalen Ebene. Mit dem Einsatz der richtigen Farben gelingt es Ihrem Unternehmen ihr Produkt erfolgreich zu vermarkten und dabei einen Wiedererkennungswert zu schaffen.

Sie haben den Inhalt Ihrer nächsten Marketingkampagne bereits definiert aber sind sich noch unsicher bei der Farbauswahl? Wir beraten Sie gerne und freuen uns auf Ihre Anfrage!